Gallipoli

Urlaub in Gallipoli

Das italienische Gallipoli, im Süden an der „Absatzinnenseite“ des italienischen Stiefels gelegen, ist nicht zu verwechseln mit dem türkischen Gallipoli, wo die berühmt-berüchtigte Schlacht im Ersten Weltkrieg geschlagen wurde.

Die Anreise nach Gallipoli in Apulien ist problemlos über den Flughafen Brindisi möglich, der von verschiedenen deutschen Städten aus, aber auch aus Zürich, direkt angeflogen wird. Für die Weiterfahrt quer über den Absatz des italienischen Stiefels, sollte man einen Mietwagen nutzen, außer man ist in der Lage, die beschauliche Fahrt mit den alten Schienenbussen der Ferrovie del Sud-Est als pittoreskes Urlaubserlebnis zu genießen. Von Lecce aus, wo man aus den Zügen der Ferrovie del Stato umsteigt, rattert der Zug durch winzige Dörfer und Olivenhaine bis zum, Bahnhof Gallipoli. Für Liebhaber dieser Fortbewegungsart ein unvergessliches Erlebnis, für andere vielleicht etwas anstrengend.

Gegründet wurde Gallipoli als Kallipolis, die „Schöne Stadt“ von griechischen Kolonisten. Zusammen mit Tarent, das dem Golf westlich des italienischen Stiefelabsatzes seinen Namen gegeben hat, kämpften die Griechen aus Gallipoli gegen die Römer, unterlagen aber und wurden römische Garnison.

Freizeitangebote in Gallipoli

Mehrere Strände rund um Alt- und Neustadt laden zum Baden und zum Wassersport ein. Vom malerischen Hafen aus kann man Bootsausflüge machen, zum Beispiel zur Insel Sant Andrea mit ihrem mächtigen Leuchtturm.

Das Nachtleben in Gallipoli findet in den vielen kleinen Bars und Restaurants an den Stränden statt. Hier trifft sich die Jugend, hier flanieren die Touristen, man geht Essen, Tanzen und Flirten.

Der Innenhof des Castello Angioino wird im Sommer als stimmungsvolles Freilichtkino genutzt.

Sehenswertes in Gallipoli

Der kunst- und kulturinteressierte Besucher findet in Gallipoli eine Vielzahl historisch und architektonisch interessanter Gebäude. Die auf einer vorgelagerten Insel, nur über eine Brücke erreichbare Altstadt, ist als Ganzes betrachtet ein architektonisches Kleinod mit ihrem pittoresken Gewirr mittelalterlicher Gassen, umgeben von einer mächtigen Stadtmauer. Vor der Brücke, noch in der Neustadt, steht der Griechische Brunnen, einer der  ältesten Italiens, aus dem dritten vorchristlichen Jahrhundert. Die Flachreliefs stellen mythologische Szenen aus der griechischen Sagen- und Götterwelt dar.

Geht man von der Neustadt „Borgo“ über die Brücke hinüber zur Altstadt, so sticht gleich links im Wasser das trutzige Castello Angioino ins Auge. Ab dem 13. Jahrhundert wurde die Festungsanlage immer weiter aus- und umgebaut, um den Ort und die Verbindung zum Festland zu schützen. Heute sinnigerweise Sitz der Finanzpolizei.

Rund um die Insel führt die Uferstraße „Riviera“ an der verschiedene kleine Kirchen für Fischer oder Hafenarbeiter zu bewundern sind. Die reich verzierten Innenräume beherbergen zum Teil Heiligenfiguren aus Pappmaché, eine Besonderheit des Salento, wie die ganze Halbinsel heißt. Die Hauptkirche ist die aus Kalkstein erbaute Kathedrale S. Agata im Zentrum der Insel, umgeben von zum Teil schön restaurierten alten Herrschaftshäusern.

Etwas weiter westlich gelegen, in der Via Antonietta de Pace, liegt das Museum von Gallipoli mit einer bunten Sammlung erstaunlicher Artefakte aus der 2000-jährigen Geschichte des Ortes. Das reicht von einem 20 Meter langen Walskelett bis zu antiken Sarkophagen.

Ausflugsziele rund um Gallipoli

Für einen Stadtbummel empfehlen sich Lecce, Brindisi oder Taranto. Ausflüge in die Natur kann man in die Parks Porto Selvaggio und Torre Uluzzo oder in das Karstgebiet Palude del Capitano unternehmen. Südlich der Küstenstraße folgend findet man die schönsten Badebuchten und Strände des Salento. Im Hinterland gibt es Orte mit sehenswerten Kirchen, so etwa in Ugento. In Acquárica del Capo kann man eine Felsengrotte besichtigen, noch etwas weiter in Patú eine uralte Steinhütte, über deren Alter die Wissenschaft bis heute streitet.

 

Fotos: Gallipoli-Hafen, Gianni Crestani auf Pixabay